PLÄDOYER FÜR DEN STRIKTEN LIBERALISMUS (*)
VON ANDREAS K. WINTERBERGER
EINE BEMERKUNG, WAS DIE KONKRETE POLITIK UNSERES LANDES ANBELANGT
In diesem Essay werden grundlegende Unterschiede zwischen dem klassischen bzw. «strikten Liberalismus» (Jasay) UND dem Sozialliberalismus, verstanden insbesondere als «Bürgerrechtsliberalismus», hervorgehoben. Ich erlaube mir, hervorzuheben, dass ungeachtet dieser grundlegenden theoretischen Unterschiede, die auch direkt wie indirekt einen entscheidenden Einfluss auf die praktische Politik haben, es in der alltäglichen Politik sehr viele konkrete Berührungspunkte bzw. Gemeinsamkeiten zwischen Liberalen, sowie Liberalkonservativen UND Sozialliberalen gibt, weshalb ich auch für eine enge bzw. noch engere Zusammenarbeit zwischen Liberalen, Liberalkonservativen (BDP, Wirtschaftsflügel der CVP, FDP, GLP) und moderaten, d.h. pragmatischen, ehrenwerten Repräsentanten des sozialliberalen Flügels der SPS sowie des «linken» Flügels der CVP, plädiere. Ich denke an die oft marktwirtschaftlich orientierten Sozialliberalen von Bundesrätin Simonetta Sommaruga über Rudolf Strahm bis zu Markus Meyer (alt Grossrat BE), Pascale Bruderer, Chantal Galladé, Daniel Jositsch, Mario Fehr etc. In zahlreichen konkreten politischen Fragen wie der Vereinbarkeit von Beruf und Familie (dies betrifft Frauen wie Männer gleichermassen), in der Bildungspolitik (STICHWORT FÖRDERUNG DER BILDUNGSPOLITISCHEN CHANCENGLEICHHEIT: Integrationsmassnahmen von ausländischen Kindern in den Bereichen Kinderkrippe, Kindergarten und Schule, Förderung gleichermassen von Kindern aus bildungsfernen Verhältnissen: Förderung privater wie öffentlicher Kinderkrippen, flächendeckende Schaffung von Tagesschulen etc., Stärkung des Bereichs der beruflichen Lehre sowie der späteren Weiterbildung in fachlicher Hinsicht sowie beim zweiten Bildungsweg), in Fragen der Wirtschaftspolitik, in der Umweltpolitik, im Verhältnis unseres Landes zur EU (Bilateraler Weg Schweiz EU) usw. gibt es oft eine bemerkenswerte Nähe, nicht selten gar eine Übereinstimmung zwischen der rechten Mitte, der «Mitte aller Mitten» sowie der linken Mitte. Ich plädiere daher – wie erwähnt – für eine gute pragmatische Zusammenarbeit dieser moderaten Kräfte des politischen Liberalismus, des politischen liberalen Konservatismus sowie des Sozialliberalismus, die allesamt POLITIKFÄHIGE DEMOKRATEN sind und künftig noch verstärkt zusammenarbeiten sollten angesichts der Herausforderungen, die der «rechte» wie der «linke» Fundamentalismus (Rechtspopulisten, Rechtskonservative, Nationalkonservative, Linkspopulisten, Linkssozialisten, Paläosozialisten) für die Funktionsfähigkeit unserer Konkordanzdemokratie etc. darstellt.
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HAYEK AND LIBERALISM’S FUTURE (*)
VON ANDREAS K. WINTERBERGER
Friedrich August Hayek was a child of his time, a man full of contradictions, a scholar of greater ambivalence than his former mentor LUDWIG VON MISES. Other contributors to this anthology have already indicated other contradictions, often with valid, sometimes with unfounded arguments. I attempt to sketch those ideas of his that might show a feasible way to the future, and those ideas that might guide us to a dead end.
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DIE AKADEMISIERUNGSFALLE – WARUM NICHT ALLE AN DIE UNI MÜSSEN
ZUM NEUEN WERK DES PUBLIZISTEN UND FRÜHEREN PREISÜBERWACHERS RUDOLF H. STRAHM
Dieses vor kurzem erschienene hochinteressante Buch des früheren, m.E. bisher weitaus besten schweizerischen Preisüberwachers sowie ehemaligen sozialdemokratischen Nationalrats bestätigt einmal mehr meine Meinung, dass Rudolf H. Strahm der wohl eigenständigste und klügste sozialliberale Publizist unseres Landes sowie ein respektierter Brückenbauer zwischen undogmatischer Sozialdemokratie und pragmatischem Liberalismus bzw. Liberalkonservatismus ist. Und dies übrigens seit spätestens den 1980er-Jahren.
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